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Taufbräuche
Nina Giefert, U3A Wroclaw
Die Taufe ist für christliche Eltern und ihre Kinder eine sehr wichtige Zeremonie. Sie ist mit der Sühne der Erbsünde des Kindes verbunden, welches durch die Taufe ein Kind Gottes wird und einen Vornamen erhält. Mindestens ein Vorname soll mit einem heiligen Patron verbunden sein, welcher seinen Schutz über den Getauften ausbreiten soll. Man kann keine beleidigende, komische oder abstrakte (z.B. Philosophie) Vornamen geben, auch nicht die falscher Götter (z.B. Osiris), auch keine sachlichen Bezeichnungen oder ähnliches.
Die Taufe findet meistens in der Kirche statt. Es werden Säuglinge, ältere Kinder aber auch Erwachsene getauft, welche bisher nicht getauft waren. Bei Lebensgefahr kann man das Kind im Krankenhaus durch das medizinische Personal oder andere Personen taufen lassen. Das ist eine verkürzte Form der Taufe, welche auf dem Formelausspruch ,, Ich Taufe Dich Im Namen Des Vaters Und Des Sohnes Und Des Heiligen Geistes“ beruht. Dabei wird das Zeichen des Kreuzes auf die Stirn des Kindes gezeichnet. Während der Taufe ist das Kind meistens weiß gekleidet, als Zeichen der Unschuld, obwohl noch vor Kürze der Brauch war Jungen rosa und Mädchen hellblau zu kleiden. Die Eltern wählen die Taufpaten, welche praktizierende Christen sein sollen. Sowohl die Eltern wie auch die Taufpaten werden in der Pfarrei religiös geschult, was sie auf die kommenden Verpflichtungen – den Glauben des getauften Kindes zu erhalten –vorbereiten soll. Gegenwärtig, bei den so losen Kontakten zwischen den Menschen, wird dieser Pflicht selten nachgekommen. In der Reifezeit entscheidet der junge Mensch meistens selbst über seine religiöse Weltanschauung.
Auch für die Gläubigen in der Kirche ist die Zeremonie der Heiligen Taufe eine bedeutende Feierlichkeit, da ein neues Mitglied in die christliche Gemeinschaft aufgenommen wird. Das Symbol der Unschuld ist ein weißes Gewand, welches dem Kind aufgelegt wird. Die Kerze welche der Taufpate von der großen Osterkerze anzündet ist das Symbol für das Licht des Hlg. Geistes, welches das Kind erfüllen soll. Alle Gläubigen in der Kirche erneuern während der Zeremonie das Taufversprechen, also das Lossagen von dem Bösen. Der Kopf des Kindes wird symbolisch mit Weihwasser begossen und mit Heiligen Ölen eingesalbt. Die Eltern und Taufpaten geben die gewählten Vornamen des Kindes an und versprechen, es in dem Glauben der erhaltenen Taufe zu erziehen.
An den Tauffeierlichkeiten nimmt die nähere und weitere Familie sowie Freunde teil. Abhängig von der Vermögenslage der Familie, findet nach der Kirche ein Empfang zu Hause oder im Restaurant statt. Die Gäste machen dem Kind Geld- oder Sachgeschenke z.B. ein goldenes Medaillon mit Kette.
Der Kindtaufe entspricht bei ungläubigen Menschen die feierliche Namensverleihung durch die Standesamtsleitung.
Oktober 2009